Doppelweihe bei den Dominikanern in Berlin

Weihbischof Dr. Matthias Heinrich weihte zwei Fratres in der Klosterkirche St. Paulus

Wir freuen uns sehr, am Samstag, 06. April 2024, feierten wir Dominikaner gleich zwei Weihen in der Klostergemeinde St. Paulus (Berlin-Moabit):

Der Berliner Weihbischof Dr. Matthias Heinrich weihte durch Handauflegen und Gebet Rafael Maria Klose OP zum Diakon (links) und Justinus Grebowicz OP (rechts) zum Priester.

Für unsere beiden Mitbrüder markiert der Empfang des Weihesakramentes jeweils einen bedeutenden Schritt auf ihrem Berufungsweg, den beide im Dominikanerorden gehen. Wir gratulieren unseren Mitbrüdern herzlich und wünschen Ihnen Gottes Segen für Ihr weiteres Wirken!

Daher feierten in der vollen Kirche des Dominikanerkonvents St. Paulus neben Familien, Freundes- und Bekanntenkreisen auch Mitbrüder, Dominikanerinnen und Mitglieder der Dominikanischen Laiengemeinschaften die Weihe der beiden jungen Predigerbrüder.

Diese hatten vorab zur Gestaltung des Gottesdienstes mit Apg 4,13-21 und Mk 16, 9-15 zwei Bibelstellen gewählt, die Weihbischof Dr. Heinrich aufgriff, um die spezielle Aufgabe der Dominikaner für ihre zukünftige Begleitung von Gläubigen vor Augen zu führen:

Als Verkündende auf die Menschen zuzugehen, ihnen auf Augenhöhe die frohmachende Botschaft des Evangeliums nahezubringen und diese selbst mit Leben zu füllen – „Wir können unmöglich verschweigen, was wir gesehen und gehört haben“ (Apg 4,20).

Am Tag darauf, 07. April 2024, feierte Pater Justinus seine erste Hl. Messe (Primiz) in der Klosterkirche St. Paulus. Neben Familie und Freunden aus Warstein waren Mitbrüder aus allen Konventen unserer neugegründeten Dominikaner-Provinz nach Berlin gekommen, um ihn dabei zu begleiten.  Auch Diakon fr. Rafael feierte den Gottesdienst mit ihm.

Ausblicke der beiden Frischgeweihten

„Durch die Priesterweihe werde ich nicht zum Religionsvertreter, Gutmenschen oder Küchenpsychologen, sondern darf als Mittler zwischen Gott und Menschen in der Welt wirken – eine unvorstellbare Aufgabe, aber mit dem Herrn an der Seite bin ich guten Mutes und voller Dankbarkeit für diesen schönen Dienst!“, schaut Pater Justinus nach vorne, der nach seinem Primiz-Gottesdienst in St. Paulus u.a. am 5. Mai in seiner Heimatgemeinde in Warstein (NRW) Primiz feiern und dort den Primizsegen spenden wird.

„Diakon zu sein, heißt für mich, in der Nachfolge Jesu seinen Dienst an den Menschen weiterzuführen. Jetzt, wo viele ihren Glauben und ihr Vertrauen verloren haben, möchte ich als Diakon für die Kirche (ein-)stehen, die ja ,Dienerin aller ist` wie Papst Franziskus immer wieder betont“, fasst Frater Rafael zusammen, der am 14. April in der Wiener Dominikanerkirche S. Maria Rotunda seine erste Messe als Diakon und Predigender feiert. Anschließend wird er im Hamburger Dominikanerkonvent als Seelsorger für kranke und benachteiligte Menschen da sein. Der Begriff „Diakon“ geht zurück auf ein Amt der frühen Kirche, sich als „Diener“ um Menschen am Rande der Gesellschaft zu kümmern.

Biografisches zu den beiden Dominikanern

Justinus Grebowicz OP wurde am 4. Mai 1994 im sauerländischen Warstein/D. geboren. 2016 trat er in den Dominikanerorden ein. Im Anschluss an das Noviziatsjahr 2017/2018 in Worms ging er nach Wien, wo er vom März 2018 bis September 2023 Theologie an der Universität studierte. In der Donaumetropole lebte er im Dominikanerkloster, welches das sogenannte Studentat der Ordensprovinz beherbergt. Von 2021 bis 2022 legte fr. Justinus ein Auslandsjahr in den USA ein und studierte an der Dominican School of Philosophy and Theology in Berkeley (Kalifornien). Der Dominikaner lebt seit Herbst 2023 im Berliner Dominikanerkloster, wo er als Diakon hauptsächlich in der Gemeinde St. Elisabeth tätig war. Seine Einfache Profess legte er am 17. März 2018 ab; die Feierliche Profess machte er am 3. Juli 2021; zum Diakon wurde er am 15. April 2023 geweiht.

Rafael Maria Klose OP wurde am 10. November 1996 in Berlin geboren. 2016 trat er in den Predigerorden ein. Im Anschluss an das Noviziatsjahr 2017/2018 in Worms ging er 2018 nach Wien, wo er seitdem – mit zwischenzeitlichem Auslandsstudienjahr 2021 bei den Mitbrüdern in St. Louis (Missouri/USA) am Aquinas Institute of Theology – im Dominikanerkonvent lebt. In Wien erhält fr. Rafael derzeit seine theologische Aus- und Weiterbildung, die er voraussichtlich im Herbst 2024 an der Universität abschließen wird. Erst kürzlich endete der von ihm geführte „Mystik-Lesekreis“ im Wiener Konvent, wo er einem interessierten Publikum die Schriften und Predigten einiger großer christlicher Mystiker wie Meister Eckhart oder Johannes Tauler näherbrachte. Seit knapp zwei Jahren betreibt fr. Rafael engagiert das Medienprojekt @gottundso auf Instagram und TikTok. Die Einfache Profess machte er am 17. März 2018; seine Feierliche Profess legte er am 25. Februar 2023 ab.

Der Dominikanerorden

Der Orden der Predigerbrüder (Ordo Praedicatorum – eigentlicher Name der Dominikaner) wurde vom hl. Dominikus in Südfrankreich um 1215 gegründet und blickt mit einer über 800-jährigen Geschichte in die Zukunft. In Deutschland und Österreich siedelten sich kurz nach der Gründung erste Klostergemeinschaften der Dominikaner an und sind bis heute in drei Ordenszweigen als Brüder, Schwestern und Laien (engagiert jenseits des Klosterlebens) aktiv.
Ende Januar haben die Dominikaner in Deutschland, Österreich und Ungarn fusioniert und die neue „Dominikaner-Provinz des Hl. Albert in Deutschland und Österreich“ gegründet.

International leben derzeit circa 5.500 Brüder, 2.500 Nonnen (auch Moniales genannt, die sich auf Gebet und Kontemplation konzentrieren), 25.000 Schwestern (apostolisch tätig in Seelsorge und Beruf) und ca. 125.000 Frauen und Männer in dominikanischen Laiengemeinschaften gemäß den Werten und Gelübden des Dominikanerordens.

Fotos: Adam Rokosz OP. Portrait fr. Rafael: Marco Herrmann – Fotografie & Mediengestaltung